Heizen – CO2 – Sparen
© by Dr. Engin Bagda

Gebäudespezifische Heizwärme

 

Einleitung

Die gebäudespezifische Heizwärme ist der Energieverbrauch für das Heizen pro Quadratmeter beheizte Nutzfläche über ein Jahr und hat die Dimension kWh/m2/Jahr.

Die gebäudespezifische Heizwärme ist vom Temperaturunterschied zwischen der Lufttemperatur innen und außen, von der Lüftung, der Sonnenstrahlung, der Bausubstanz, dem Heizungssystem und vom Verhältnis der Fläche der Gebäudehülle zur beheizten Nutzfläche abhängig. Mit zunehmender beheizter Nutzfläche nimmt bei sonst gleichen Randbedingungen die gebäudespezifische Heizwärme im Allgemeinen ab.

Die gebäudespezifische Heizwärme ist ein wichtiger  Bestandteil des Energieausweises von Gebäuden. In Tabelle 1 sind die Energieeffizienzklassen nach dem gebäudespezifischen Energiebedarf beziehungsweise Energieverbrauch dargestellt, die im Wesentlichen von der Heizwärme resultieren.

Energieeffizienzklasse

Gebäudespezifischer Energiebedarf beziehungsweise Energieverbrauch

 

in kWh/m2/Jahr

A+

< 30

A

30 bis <50

B

50 bis <75

C

75 bis <100

D

100 bis <130

E

130 bis <160

F

160 bis <200

G

200 bis 250

H

>250

Tabelle 1: gebäudespezifische Heizwärme und Energieeffizienzklasse

Die gebäudespezifische Heizwärme informiert den Käufer oder Mieter von Bestandsimmobilien über den energetischen Zustand. Je größer dieser ist, umso höher sind die Heizkosten und CO2-Emissionen.

In Abbildung 1 ist die Entwicklung der spezifischen Heizwärme der Gebäude nach Baujahren dargestellt.

Abbildung 1: Entwicklung der spezifischen Heizwärme über die Jahre https://asue.de/sites/default/files/asue/themen/enev/2019/grafiken/asue_Spezifischer-Waermebedarf-nach-Baujahr-in-kwh-pro-m2-und-a.jpg

Wie mit dem Heizkosten-Rechner nachvollziehbar, kann die gebäudespezifische Heizwäme mit verschiedenen Maßnahmen reduziert und damit auch die Efizienzklasse verbessert werden. Weitere Informationen sind zum Beispiel unter https://www.effizienzhaus-online.de/ zu finden.

Heizwärmebedarf, Heizwärmeverbrauch

Der Heizwärmebedarf ist eine normative Rechengröße, die aus den energetischen Kennzahlen eines Gebäudes nach Normen abgeleitet wird. Diese kann bis zu ±50 % von dem tatsächlichen Heizwärmeverbrauch eines Gebäudes abweichen (siehe https://www.dena.de/fileadmin/dena/Dokumente/Pdf/9164_dena-Studie._Auswertung_von_Verbrauchskennwerten_energieeffizienter_Wohngebaeude.pdf   Abbildung 13). Der aus dem mehrjährigen Energieverbrauch für das Heizen eines Gebäudes berechnete gebäudespezifische Heizwärmeverbrauch ist eine sicherere Ausgangsgröße als der berechnete Heizwärmebedarf.

Auch der im Haushalt verbrauchte Strom, zum Beispiel für das Kochen, Backen, Waschen, Beleuchtung, Fernseher, Computer tragen zum Erwärmen eines Gebäudes bei. Diese können jedoch sehr schwer in Zahlen gefasst werden, da zum Beispiel beim Kochen und Backen oft die Fenster in der Küche geöffnet werden, oder nach dem Benutzen das heiße Wasser von der Waschmaschine beziehungsweisen Spülmaschine ohne die Räume aufzuwärmen in den Abfluss fließt (siehe Täglicher Energieverbrauch).

Berechnen der gebäudespezifischen Heizwärme

Der Heizkostenrechner berechnet die gebäudespezifische Heizwärme durch Division des jährlichen Heizwärmebedarfs durch die beheizte Nutzfläche des Gebäudes,  vor und nach energetischen Maßnahmen. Wird der Heizwärmebedaf mit dem jährlichen Heizenergieverbrauch korrigiert, erhöht sich die Genauigkeit der Aussage.